Mit dem gemeinsamen Ziel Menschen mit Behinderung und Suchterkrankung in Baden-Baden bestmöglich zu unterstützen, fand im Januar erstmals ein Netzwerktreffen der „Behindertenhilfe“ und „Suchthilfe“ statt.

Insgesamt 30 Teilnehmer unterschiedlicher Fachdiensten nahmen teil und tauschten sich zur aktuellen Situation der Zusammenarbeit im Stadtkreis Baden-Baden aus. Das Resümee: Vieles läuft gut, aber zukünftig sind die gemeinsamen Schnittstellen, Kooperationen und Austausch zu stärken.

Hintergrund

Hintergrund des ersten Netzwerktreffens ist, dass sich die gesundheitliche Versorgung der Gesamtbevölkerung im Laufe der letzten Jahre deutlich verbessert hat, jedoch Angebote für Menschen mit Behinderung und Suchterkrankung hinter dieser Entwicklung zurückbleiben.

Es fehlt in der Suchtberatung beispielsweise häufig an baulicher Barrierefreiheit von Beratungsstellen und (Informations-)Materialien in „Leichter Sprache“ oder als auditive Datei für blinde oder seheingeschränkte Menschen. Die Möglichkeit der (Sucht-)Beratung und Therapie in Gebärdensprache ist, nach Auffassung vieler Teilnehmer und Teilnehmerinnen, ebenfalls ein wichtiges Themenfeld.

Erstes gemeinsames Netzwerktreffen zwischen Behinderten- und Suchthilfe in Baden-Baden.

Wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung

Das erste gemeinsame Netzwerktreffen von Sucht- und Behindertenhilfe brachte zudem wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung beider Hilfesysteme in Baden-Baden. Vorgestellt wurde unter anderem das Pionierprojekt „Aktionberatung“. Das Projekt „bringt meist unabhängig voneinander agierende Unterstützungssysteme, wie etwa Suchthilfe und Behindertenhilfe, zusammen“, so die städtische Behindertenbeauftragte Nora Welsch.

Aktionberatung bietet ein Beratungs- und Therapiekonzept sowie Videos zur Aufklärungen unter anderem von Menschen mit geistiger Einschränkung. Diese stehen Fachkräften kostenfrei zu Verfügung. Die Projektvorstellung zeigt, wie Kooperationen zwischen unterschiedlichen Hilfesystemen und gemeinsame Unterstützungsangebote in Baden-Baden zukünftig organisiert werden können. „Unserem Suchtbeauftragten Tim Failing und mir war es ein großes Anliegen, das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt den Akteuren im Stadtkreis vorzustellen“, ergänzt Welsch.

Positive Bilanz des Netzwerktreffens

Welsch und Failing ziehen eine positive Bilanz des Netzwerktreffens und freuen sich auf die weitere gemeinsame Arbeit. „Wir wollen mit neuen Projekten dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderungen, die suchtkrank werden oder es bereits sind, genau wissen, wo sie sich hinwenden können und Unterstützung erhalten“, sind sich beide einig.

Hierzu soll, neben einem zweiten Netzwerktreffen, ein erster gemeinsamer Arbeitskreis einberufen werden, der eine Bestandaufnahme zur aktuellen Situation in Baden-Baden durchführt.

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