„Das UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime) macht mit der Kampagne zum Weltdrogentag am 26. Juni weltweit auf die Notwendigkeit von Prävention und einem anderen Umgang mit Drogenkonsument*innen aufmerksam“ erklärt Alessa Braun, Kommunale Suchtbeauftragte der Stadt Baden-Baden, die sich der Kampagne anschließen.
Das Motto im Jahr 2023 lautet: „People first: stop stigma and discrimination, strenghten prevention“.
Übersetzt bedeutet das „Der Mensch zuerst: Stigmatisierung und Diskriminierung stoppen, Prävention stärken“. Die Kampagne soll auf die Bedeutung von Prävention und einem respektvollen Umgang mit Drogenkonsument*innen aufmerksam machen. Millionen von Menschen weltweit sind von Drogenabhängigkeit betroffen und leiden nicht nur unter gesundheitlichen Risiken, sondern auch unter sozialer Stigmatisierung und Diskriminierung. Die diesjährige Kampagne zielt darauf ab, die Gesellschaft für die Belange von drogenabhängigen Menschen zu sensibilisieren und ihnen mit Respekt und Einfühlungsvermögen zu begegnen.
Die Kommunale Suchtbeauftragte der Stadt Baden-Baden betont, dass es wichtig ist, den abhängigen Konsum nicht als Charakterschwäche, sondern als komplexe Erkrankung zu verstehen und Menschen zu ermutigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Jugendliche sensibilisieren für Folgen des Konsums von Cannabis
In diesem Zusammenhang weist Alessa Braun auch explizit auf die Gefahren durch den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen hin, die deutlich gefährdeter als Erwachsene sind.
Der Grund für die erhöhte Gefährdung der Jüngeren liegt vor allem darin begründet, dass in der Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter im Gehirn wichtige Reifungs- und Umbauprozesse stattfinden, die durch den Konsum von Cannabis massiv beeinträchtigt werden können – so kann es vermehrt zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen und Psychosen kommen.
Cannabis ist nach Alkohol und Tabak die mit Abstand am häufigsten konsumierte Droge in Deutschland. Während die Zahlen bei Alkohol und Tabak rückläufig sind, steigt der Konsum von Cannabis stetig an.
Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, lag im Jahr 2021 bei 50,8 Prozent und bei 12- bis 17-Jährigen bei 9,3 Prozent. Der Weltdrogentag wurde 1987 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die Drogenprobleme in der Gesellschaft aufmerksam zu machen und die Zusammenarbeit für eine Welt ohne Drogenmissbrauch zu stärken (Quelle BZgA).
Die Zahlen sind besorgniserregend, je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter. „Deshalb sensibilisieren wir gezielt junge Menschen mit unseren Präventionsangeboten über die Folgen des Cannabiskonsums“ so Braun. „Dabei setzen wir in Baden-Baden auf altersgerechte und lebensweltbezogene Aufklärungs- und Kommunikationsangebote z. B. in Schulen, online und in sozialen Netzwerken. Mit den Informationsangeboten werden zudem Eltern und Lehrkräfte unterstützt.
Hilfe und Unterstützung
Wichtig ist, sich bei Drogenkonsum frühzeitig beraten zu lassen. Neben der Kommunalen Suchtbeauftragten (Tel.: 07221/ 93-1445, suchtbeauftragte@baden-baden.de) berät auch und der Fachstelle Sucht Baden-Baden (Tel.: 07221/ 9964780, fs-baden-baden@bw-lv.de). Weitere Infos zum Drogenkonsum und zur Aufklärung sind zu finden unter www.drugcom.de. „Drugcom.de“ ist ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Das Internetportal informiert über legale und illegale Drogen.