Baden-Baden (25.01.2024). Probleme mit Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel sind für Betroffene und deren Umfeld oft schwer einzugestehen. Doch ab sofort wird es einfacher, entsprechende Hilfsangebote und Unterstützung zu finden, denn mit der digitalen Plattform „DigiSucht“ können Betroffene unkompliziert digital Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen aufnehmen.
Geschützter und anonymer Rahmen
Die Plattform richtet sich an suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige. Ratsuchende können sich auf der DigiSucht Plattform mit ihrem Anliegen in einem geschützten und anonymen Rahmen an qualifizierte Beratungsstellen wenden. Dabei haben sie die Möglichkeit, ihr Anliegen per Nachricht zu übermitteln oder einen Termin für einen direkten Austausch per Videochat oder per Messenger (Textchat) zu buchen.
Träger- und länderübergreifende Onlineberatung
Alessa Braun, Kommunale Suchtbeauftragte der Stadt Baden-Baden, betont die Bedeutung der digitalen Suchthilfe: „Für viele Menschen ist es oft leichter, online nach Hilfsangeboten zu suchen, als in eine Beratungsstelle zu gehen. Deshalb wird die Suchthilfe auch in Baden-Baden noch digitaler aufgestellt. Mit der neuen Plattform kann sich jede und jeder die Suchtberatungsstelle direkt ins Haus holen.“ Problematisches Suchtverhalten ist leider häufig immer noch ein schambehaftetes Thema. Aus diesem Grund müssen Zugangsbarrieren in das Hilfesystem weiter abgebaut werden. „Digitale Angebote wie ‚DigiSucht‘ sind für viele suchtgefährdete und suchtkranke Menschen der erste Kontakt mit dem professionellen Hilfesystem“, so Braun. Die Plattform ermöglicht es den Nutzern, unkompliziert digital Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen aufzunehmen und bietet eine träger- und länderübergreifende Onlineberatung zu allen Fragen rund um die Themen Drogen, Sucht, Substanzkonsum, Glücksspiel und Medienkonsum. „Auch die Fachstelle Sucht Baden-Baden/Rastatt ist über die Plattform ‚DigiSucht‘ erreichbar und die Mitarbeitenden geschult“, so Dr. Martina Rapp, Leiterin der Fachstelle Sucht Baden-Baden/Rastatt.
Großer Fortschritt für ambulante Suchthilfe
Die Nutzung der Beratungsplattform ist einfach, selbsterklärend und kostenfrei, was dazu beiträgt, dass die Menschen frühzeitiger Hilfe in Anspruch nehmen. Mit den vorhandenen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und den digitalen Tools eröffnet „DigiSucht“ den ambulanten Suchtberatungsstellen zudem die Möglichkeit, hybride Beratungskonzepte wie die digital gestützte Beratung vor Ort systematisch auszubauen. Insgesamt ist die Einführung der Plattform „DigiSucht“ ein großer Fortschritt für die ambulante Suchthilfe. Sie bietet eine niederschwellige Möglichkeit für Betroffene und deren Angehörige, Unterstützung bei Problemen mit Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel zu finden, und zielt darauf ab, Zugangsbarrieren in das Hilfesystem weiter abzubauen. Gerade auch mit Blick auf die bevorstehende Legalisierung von Cannabis für Erwachsene ist es wichtig, neben der Suchtprävention auch die Suchthilfe auszubauen und zu stärken.
Weitere Informationen
Das Beratungsangebot auf www.suchtberatung.digital ist direkt über den Internetbrowser sowie auf allen üblichen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Laptop) nutzbar. Es wird keine App oder anderweitige Software benötigt. Digi.Sucht ist ein bundesweites Projekt und wird unter anderem vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration seit dem 1. Januar 2024 finanziert. Wichtig ist es, sich bei Drogenkonsum frühzeitig beraten zu lassen. Neben der Kommunalen Suchtbeauftragten Alessa Braun, Rufnummer 07221 93-1445, E-Mail suchtbeauftragte@baden-baden.de, steht auch die Fachstelle Sucht Baden-Baden, Rufnummer 07221 9964780, E-Mail fs-baden-baden@bw-lv.de, bei Anliegen und Fragen zur Verfügung.